Regenerative Nachverbrennung

In der regenerativen Nachverbrennung wird die Abluft auf ca. 820 °C erhitzt. Dabei reagieren die VOC zu CO2 und H2O. Die Oxidation der VOC ist eine exotherme Reaktion. D. h. es wird Energie in Form von Wärme freigesetzt, wodurch der Energiebedarf für die Lufterhitzung reduziert wird. Die regenerative Nachverbrennung ist i.d.R. mit mehreren Töpfen ausgestattet. Jeder Topf ist mit einem hocheffizienten Wärmespeicher aus Keramik bestückt. Die Abluftreinigung der VOC mittels der RNV verläuft in mehreren, nacheinander bzw. parallel ablaufenden Prozessschritten.

  • Prozessschritt 1: Nach der Aufheizphase

    Ist ein Topf bzw. ein Wärmespeicher der RNV aufgeheizt, wird die mit VOC beladene Abluft in diesen Topf Mittels Klappensteuerung eingeleitet. Die aufgeheizte Keramik gibt ihre thermische Energie an die vorbeiströmende Abluft ab und heizt diese somit auf dem Weg zur Brennkammer auf.

  • Prozessschritt 2: VOC oxidieren in der Brennkammer

    Die in der aufgeheizten Abluft enthaltenen VOC oxidieren in der Brennkammer bei einem Temperaturniveau von ca. 850 °C zu CO2 und H2O. Die erforderliche Energie wird durch die exotherme Reaktion der oxidierenden Lösemittel freigesetzt.

    Sollte die bei der exothermen Reaktion freiwerdende Energie der Lösemittel zu gering sein, wird die noch benötigte Energie über zusätzlichen Brennstoff zugeführt.

    Sollte die bei der exothermen Reaktion freiwerdende Energie der Lösemittel größer sein als für den autothermen Betrieb (Betrieb ohne zusätzlich zugeführten Brennstoff) der RNV benötigt, so kann die überschüssige Energie mittels Heißgasauschleusung entnommen und zur Wärmerückgewinnung genutzt werden, z. B. zur Dampferzeugung oder Wasser-, Luft- oder Thermoölerwärmung.

  • Prozessschritt 3: Abluft speist den Wärmespeicher

    Die hoch temperierte, gereinigte Abluft durchströmt nach der Brennkammer einen zweiten Topf mit kalter Keramik. Dabei gibt die heiße Abluft beim Durchströmen ihre Energie an den Wärmespeicher ab und verlässt anschließend abgekühlt den RNV-Topf um als Reinluft über den Kamin an die Umwelt abgegeben zu werden.

  • Prozessschritt 4: Spülung

    Mittels Klappensteuerung wird die mit VOC beladene Abluft bei diesem Prozessschritt analog zu Prozessschritt 1 über den jetzt aufgeheizten zweiten Topf geführt. Parallel zu Prozessschritt 4 wird der abgekühlte erste Topf nicht mehr mit der kontaminierten Abluft beaufschlagt, sondern in umgekehrter Strömungsrichtung wie zuvor, gespült. Dabei werden im Topf zurückgebliebenen VOC entfernt, welche ohne Spülluft bei der nächsten Erwärmung ins Reingas gelangen würden. Die lösemittelhaltige Spülluft wird nach dem Spülvorgang der zu reinigenden Abluft vor der RNV beigemischt.

Im weiteren Verlauf der Abluftreinigung werden mittels Klappen die Töpfe der RNV zyklisch geschaltet. D.h. es wird immer ein Topf zum Aufheizen der Abluft  genutzt, ein Topf wird durch die gereinigte Abluft aufgeheizt und ein Topf wird gespült.

Vorteile:

  • Robuste Bauart, zuverlässiger Betrieb, lange Lebensdauer
  • Sehr gute Reinigungsleistung bei minimalem Energiebedarf
  • Zusätzliche Wärmeauskopplung möglich

Anwendungsfall / Einsatzgrenzen:

  • Bei Luftvolumenströmen mit hoher VOC-Konzentration, empfohlen: 5.000 – 300.000 m3/h; < 10.000 mgC/m3
  • Nicht geeignet für SiO2

Kontaktieren Sie uns unverbindlich mit Ihren Eckdaten der zu reinigenden Abluft. Gerne planen und realisieren wir Ihre Anlage zur Abluftreinigung mit dem Verfahren der regenerativen Nachverbrennung